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Hallo! Ich bin ein Kunstwerk.

Über Deplatziertes auf der dOCUMENTA (13).

Haegue Yang: Series Vulnerable Arrangements, 2021. Foto: Andreas Semerad

Haegue Yang: Series Vulnerable Arrangements, 2021. Foto: Andreas Semerad

Nedko Solakov: Knights (and other dreams), 2010-2012. Foto: Andreas Semerad

Nedko Solakov: Knights (and other dreams), 2010-2012. Foto: Andreas Semerad

Gabriel Lester: Transition 2012, 2012. Foto: Andreas Semerad

Gabriel Lester: Transition 2012, 2012. Foto: Andreas Semerad

Nicht jedes geniale Kunstwerk muss auf Anhieb kritiklos gefallen. Drei Exponate brillieren vielleicht mit hintergründigen Botschaften aber überzeugen kaum bis gar nicht mit ihrer Präsenz: Automatische Jalousien von der Südkoreanerin Haegue Yang bewegen sich in einer Lagerhalle am Hauptbahnhof in lähmender Langsamkeit auf und ab. Bewegt es aber meine Gedanken? Nein! (und nichts wie weg.)

Der bärig wirkende Künstler Nedko Solakov hat endlich seinen Kindheitstraum als Ritter verwirklichen dürfen. Sein Sammelsurium um das Ritterwesen stellt er als Beweislast im Brüder Grimm Museum aus. Nun bin ich informiert aber geht's noch oberflächlicher?

Ein gebogener Tubus in der Karlsaue lädt zum Durchgehen ein. Gabriel Lester möchte nämlich dem Besucher eine aufregend aufschlussreiche Raum-Bilderfahrung näherbringen. Hatte ich das als Kind nicht schon viel eindringlicher im Wurstelprater erfahren? Lester ist zudem mit einem zweiten - besseren Werk vertreten. Dieses eine hätte wirklich genügt.

Sicherlich sind Kunstwerke nicht zu Offenbarungen verpflichtet. Das Geheimnis eines Erlebnisses liegt zwischen Empfinden und Betrachten. Aber auf einer wichtigen Kunstschau werden die Arbeiten der KünstlerInnen nur allzu genau unter die Lupe genommen. Das Bauchgefühl entscheidet zuletzt, ob das Werk dem Betrachter zugänglich ist oder nicht.

 

Gabriel Lester: Transition 2012, 2012 - N° 99
Nedko Solakov: Knights (and other dreams), 2010-2012 - N° 164
Haegue Yang: Series Vulnerable Arrangements, 2021 - N° 189

 

dOCUMENTA (13)

Ausstellungsdauer
9. Juni bis 16. September 2012

Öffnungszeiten
Täglich von 10 bis 20 Uhr

Ausstellungsort
34121 Kassel

Credits

Abbildungen oben:

  • © Andreas Herok