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Virtuose Installation für zwei linke Hände

(Venedig, Biennale, Giardini, Deutscher Pavillon) Anri Salas Installation enthüllt Geheimnisse der Gleichzeitigkeit.

Anri Sala: Ravel Ravel Unravel, 2013 (Ausstellungsansicht der mehrteiligen Videoinstallation); Foto: Andreas Semerad.

Anri Sala: Ravel Ravel Unravel, 2013 (Ausstellungsansicht der mehrteiligen Videoinstallation); Foto: Andreas Semerad.

Der gebürtige Albaner Anri Sala (geb. 1974, Tirana) verblüffte auf der dOCUMENTA (13) das Publikum mit der Installation «Clocked Perspective». Der in Berlin lebende Künstler erforschte in der Karlsaue von Kassel mittels Teleskop und ovalem Ziffernblatt mit einem elliptisch gesteuerten Uhrwerk, das Verhältnis zwischen Raum und Zeit.

In seiner aktuellen zweiteiligen Videoinstallation mit vier Projektionen, verbindet er Zeit und Raum mit dem «Klavierkonzert für die linke Hand» von Maurice Ravel. Im schalltoten Saal hängen zwei Screens, auf denen Pianisten zugleich - aber nicht gleichzeitig - das Klavierkonzert spielen. Außerhalb des Raums sehen und hören wir in zwei Nebenräumen - ebenfalls auf getrennten Videoprojektionen - DJane Chloé, die versucht, die Abspielgeschwindigkeit beider Musikstücke synchron zu halten.

«Ravel Ravel Unravel» zeigt eindrucksvoll die disziplinierte Zusammenarbeit vieler Künstler für das Zustandekommen dieser Idee, der auch ein nicht minder komplexer Subtext zugrunde liegt.

Leseempfehlung einer Sonderausgabe zur Biennale Venedig: monopol, Magazin für Kunst und Leben (Berlin).

 

Besucherinformationen können aus der offiziellen Website der Biennale entnommen werden.

Credits

Abbildungen oben:

  • © Andreas Herok